Diskussion der Petition

Diskussion der Petition 158081 vom  29.09.2023

Aufenthaltsrecht: Einrichtung von Bildungszentren zur Ermöglichung legaler Zuwanderung von Migranten

Die Beiträge von Dr. Bernd Zeiger - der Petent - in den Diskussionszweige:
 
1. Aufenthaltsrecht - Einrichtung von Bildungszentren zur Ermöglichung legaler Zuwanderung von Migranten
2. Gibt es bereits?
3. Bildung ist Sache des Staates
4. Recht auf Bildung
5. Menschenrecht auf "Bildung in Deutschland"?
6. Künstliche Intelligenz
7. Fazit der Diskussion zur Petition 158081 – Bildung-gesteuerte Migration
8. Theorie der Bildung-gesteuerten Migration


Zu 1 Aufenthaltsrecht - Einrichtung von Bildungszentren zur Ermöglichung legaler Zuwanderung von Migranten

Anzahl der Antworten: 10

Petent: 13.11.2023

Aufenthaltsrecht - Einrichtung von Bildungszentren zur Ermöglichung legaler Zuwanderung von Migranten

Die unkontrollierte, von Schleusern organisierte Zuwanderung soll verschwinden. Das erfordert Anreize zur legalen Einwanderung.Die Petition schlägt vor, dass jeder Ausländer dann legal einwandern kann, wenn er an einem für Migranten entwickelten Bildungsprogramm teilnimmt.
Diese Programme in Deutschland anzubieten hat folgende Vorteile:.
(1) die Migranten fühlen sich angekommen und in Sicherheit,
(2) die Migranten werden gemäß Alter, Interessen und Fähigkeiten gefördert,
(3) das öffentliche Bildungssystem wird entlastet, weil bisher ungenutzte Expertise, die Chance bekommen sich einzubringen,
(4) die Träger und Ausbilder können eigenverantwortlich agieren,
(5) die Bildungszentren der Qualitätskontrolle durch die Regierung unterliegen.
Es ist zu erwarten, dass bereits die Ankündigung und das Bekanntwerden des staatlich anerkannten und großzügig unterstützte Einwanderungskonzept der Migranten-Bildungseinrichtungen die illegale Zuwanderung stark reduziert.


Zu 2 Gibt es bereits ?

Anzahl der Antworten: 5

Petent  17.11.2023

Die Petition geht weit über das hinaus, was bisher zum Thema Migration und Integration vorgeschlagen wurde. Die Petition schlägt eine gesetzliche Regelung vor, die das Ausmaß der Zuwanderung durch ein Bildungsprogramm steuert, das die Integration stark beschleunigt.
Den Migrationsstrom durch Beschleunigung der Integration zu kontrollieren, ist das Neue an der hier diskutierten Petition.
Zur Integration von Migranten gibt es - gemäß dem Diskussionsbeitrag von
Heinz 548 "mannigfache Angebote in kirchlicher, sozialer und kommunaler Trägerschaft." Auch werden "viele Integrationskurse von Islamverbänden angeboten"
Dadurch, dass der Staat die Verantwortung für die Migranten-Bildung - also einem entscheidenden Faktor der Integration - an nicht-staatliche Träger überträgt (Outsourcing), verliert er die Kontrolle in einem Bereich, der wesentlich die gesellschaftliche Ordnung und Sicherheit des ganzen Landes bestimmt. Diesen Kontrollverlust will diese Petition beseitigen, um der zunehmenden Spaltung der Gesellschaft und dem steigenden Sicherheitsrisiko entgegenzuwirken.
Der in der Petition gemachte Vorschlag beruht auf folgender Einschätzung der Situation
1. ("die Migranten fühlen sich angekommen und in Sicherheit")
Die Hauptgründe für die Migration - familiäre Notlagen und kriegsähnliche Zustande in den Herkunftsländern - dürfen keineswegs nach Deutschland importiert werden.d.h.die Bedürfnisse der Migranten und Bürger müssen gleichermaßen beachtet werden
2.(die Migranten werden gemäß Alter, Interessen und Fähigkeiten gefördert),
Die Förderung der Migranten geschieht sofort oder zeitnah zu ihrer Ankunft und nicht wie bisher während einem oft Jahre dauernden Schwebezustandes. Wesentlicher Aspekt der Förderung ist die Kombination von Lernen mit Arbeiten (work-study) im Rahmen eines Vollzeitbildungsprogramms, das so lange gesetzlich verpflichtend ist, bis eine Integration in die Gesellschaft gewährleistet ist.
3. (das öffentliche Bildungssystem wird entlastet, weil bisher ungenutzte Expertise, die Chance bekommen sich einzubringen),
Nach Ansicht aller Beobachter ist derzeit die Situation an den öffentlichen Bildungseinrichtungen durch die zunehmende Zahl an Kinder und Jugendlichen mit Migrationshintergrund verworren, belastend oder katastrophal. Es bedarf dringend eines vorgeschalteten Bildungsprogramms sowohl für Kinder und Jugendliche als auch deren Familien.
4. (die Träger und Ausbilder können eigenverantwortlich agieren,
Die Petition schlägt vor, zur Durchführung der Migranten-Bildungsprogramme nur solche Träger und Personen auszuwählen, die bereits Erfahrung mit Programmen zur Verbesserung der Lebensqualität beim einzelnen und der Gesellschaft haben. Da dazu mehr organisatorische Ressourcen und Personal notwendig sind als bisher, schlägt die Petition vor, vermehrt Organisationen und Personen aus folgenden Bereichen in die Pflicht zu nehmen:
Bildungsstiftungen, spirituell-ökologische Gemeinschaften, anthroposophische Gesellschaften sowie Yoga und Meditation Bewegungen.
Diese Organisation haben bereits bewiesen, dass sie in der Lage sind, die geordnete Entwicklung des einzelnen und des sozialen Gefüges zu fördern.
5. (die Bildungszentren der Qualitätskontrolle durch die Regierung unterliegen)
Die oben genannten Organisationen sind bereits einer hohen Lebensqualität verpflichtet und können deshalb schnell entsprechend geschultes Personal zur Verfügung stellen; das sicherstellt, dass die gesetzlich geregelten Qualitätskriterien auch eingehalten werden

All diese Punkte sind nur die Spitze eines Eisbergs an Faktoren, die durch die Migrantenbildungseinrichtungen der Petition optimiert worden sollen. Dass eine Optimierung dieser Faktoren durch Bildungsprogramm möglich ist, beweisen die bisherigen Erfahrungen mit Integrationsprogrammen.
Neue ist jetzt, dass dieses Programm sofort beginnt, gesetzlich verpflichtend und durch den Wechsel von Arbeit und Lernen kostengünstig sind, und erst dann beendet sind, wenn die Integration gewährleistet ist. Migranten, die dieses Bildungsprogramm absolviert haben, erhalten per Gesetz unbegrenzte Aufenthaltserlaubnis All das schlägt die Petition vor.
 
Zu 3 Bildung ist Sache des Staates

Anzahl der Antworten: 3

Petent  15.11.2023

Die vorliegende Petition beurteilt die Tatsache, dass gegenwärtig die Migranten-Integrationskurse überwiegend nicht-staatlich organisiert werden als problematisch. Der Staat verliert dadurch die Kontrolle über einen gesellschaftlichen Bereich, der wesentlich die innere und äußere Sicherheit bestimmt. Dadurch, dass in Deutschland der Staat die Weiterbildung weitgehend privaten Bildungsträgern überlässt, entstehen bei der Zuwanderung genau die Probleme, auf die die Diskussionsbeiträge zu Recht hinweisen. Das sind aber auch genau die Probleme, die die Petition durch eine gesetzliche Regelung beseitigen will.
Die hier vorgelegte Petition schlägt deshalb vor, die Bildung von Migranten mehr als bisher zur Steuerung der Migration einzusetzen, und zwar auf gesetzlich geregelte Weise. Das ist sowohl im Interesse der Migranten als auch des Zuwanderungslandes, denn die Migration ist gegenwärtig für Migranten oft lebensgefährlich und für das Zuwanderungsland ein Sicherheitsrisiko.

Zu Signalman: "Grundlevel der Sprache und der Kultur sollte VOR der Einreise vorhanden sein"
Die von der Petition vorgeschlagene gesetzliche Regelung zur Steuerung der Zuwanderung schließt den Fall mit ein, dass bereits vor der Einreise Kenntnisse der Sprache und Kultur des Zuwanderungslandes erworben werden. Die Petition schlägt eine Verschärfung dieser Zuwanderungs-Bedingungen vor, sodass auch die Situation berücksichtigt wird, in der sich gegenwärtig die Mehrheit der Migranten befindet. Die Petition schlägt als Zuwanderungs-Bedingung vor, dass jeder Migrant per Gesetz verpflichtet ist, zeitnah zu seiner Ankunft an dem Work-Study Programm der Migranten-Bildungszentren teilzunehmen.

Zu Nutzer4902401 "Wissen, Kenntnisse und Qualifikationen, die den eigenen Lebensunterhalt nachhaltig sicherstellen."
Wesentliches Kennzeichen des von der Petition vorgeschlagenen für Migranten verpflichtenden Bildungsprogramms ist die Kombination von Arbeit und Studium (work-study): D.h. an den Migranten-Bildungszentren werden nicht nur Kurse angeboten, sondern lebensrelevante praktische Kenntnisse z.B. handwerkliche oder im EDV-Bereich vermittelt, die seine Eingliederung in das Erwerbsleben fördern.

Zu Signalman: "Bildung ist Sache des deutschen Staates und nicht von privaten von Glaubensgemeinschaften finanzierten Organisationen:"
Die Petition hat den Zweck, dem Staat mehr Kontrolle über die Einreise und die Integration der Migranten zu geben, ohne in finanziell zu belasten. Bildungsträger aus dem Bereich der Glaubensgemeinschaften sollten erst nach sorgfältiger Prüfung zugelassen werden, weil die Migranten oft religiös gebunden sind. Als Träger der Migranten-Bildungseinrichtungen kommen deshalb vor allem solche Organisationen infrage, die sich sowohl der Entwicklung des einzelnen Menschen als auch einem geordneten sozialen Gefüge verpflichtet fühlen. Zu solchen Organisationen gehören aufgrund der Recherchen des Petitenten vor allem Bildungsstiftungen, spirituell-ökologische Gemeinschaften, anthroposophische Gesellschaften sowie Yoga und Meditation Bewegungen. Nach Einschätzung des Petitenten finden sich in diese Organisation genügend weitblickende Persönlichkeit, um solche Bildungszentren auf menschenwürdige und gesamtgesellschaftlich-ausgewogene Weise zu strukturieren und organisieren.
 
Zu 4 Recht auf Bildung
Anzahl der Antworten: 4

Petent 18.11.2023

Die Petition schlägt ein Bildungskonzept für Migranten vor, das die von Schleusern gesteuerte unkontrollierte Migration zum Verschwinden bringen will. Das kann nur dann gelingen, wenn die geordnete Integration für Migranten attraktiver wird und gleichzeitig die Lebensqualität der Bürger des Zuwanderungslandes so erhöht wird, dass der gesellschaftliche Friede und die Sicherheit des Landes gewahrt bleiben. Zuwanderern diese Art von Bildung zu ermöglichen, die die Lebensqualität von Migranten und Bürgern gleichzeitig erhöht, kann nur im Interesse aller sein.
Die Charta der Grundrechte der Europäischen Union in Artikel 14 etabliert Bildung als Grundrecht mit den Worten:
"Jede Person hat das Recht auf Bildung sowie auf Zugang zur beruflichen Ausbildung und Weiterbildung. Dieses Recht umfasst die Möglichkeit, unentgeltlich am Pflichtschulunterricht teilzunehmen."
In diesem Artikel ist aber auch schon angedeutet, welche Kriterien eine Bildung zu erfüllen hat, die die Integration wesentlich verbessern und beschleunigen, denn es heißt darin weiter.
"Die Freiheit zur Gründung von Lehranstalten unter Achtung der demokratischen Grundsätze sowie das Recht der Eltern, die Erziehung und den Unterricht ihrer Kinder entsprechend ihren eigenen religiösen, weltanschaulichen und erzieherischen Überzeugungen sicherzustellen, werden nach den einzelstaatlichen Gesetzen geachtet, welche ihre Ausübung regeln."
Dies betont die Notwendigkeit, per einzelstaatlichem Gesetz sowohl die Qualität der Bildung sicherzustellen als auch die Art und Weise ihrer Vermittlung zu regeln.
Die Petition sieht darin eine einzigartige Chance für den Staat, die Migrantenbildung so zu strukturieren, dass jedem Migranten sofort nach seiner Ankunft all die Kenntnisse - auch die praktischen - vermittelt werden, die er in einer anderen Lebenskultur, in einem anderen Bildungssystem sowie für den Einstieg in das Erwerbsleben benötigt.
Da all das auf religiös, weltanschaulich und erzieherisch neutrale Weise geschehen soll, schlägt die Petition vor, dass zur Ausarbeitung und der Vermittlung solcher Bildungsprogramme solche Personen herangezogen, die bereits langjährige Erfahrung mit Programmen haben, die individuelle und gesellschaftliche Lebensqualität synchron entwickeln. Vorreiter in der Ausarbeitung solcher Programme sind bestimmte Bildungsstiftungen, spirituell-ökologische Gemeinschaften, anthroposophische Gesellschaften sowie Yoga- und Meditation-Bewegungen. Diese Organisationen sollen jetzt in die Pflicht genommen werden, u.a. als Träger der Migranten-Bildungseinrichtungen.
In der Langzeitperspektive bietet das Entstehen solcher Bildungseinrichtungen die Chance, Deutschland zu einem Bildungsland zu machen, das durch seine breitgefächerten kulturübergreifenden Bildungsangebote dazu beiträgt, internationale Bildungsunterschiede auszugleichen.

 
Zu 5 Menschenrecht auf "Bildung in Deutschland"?

Anzahl der Antworten: 9

Petent  05.12.2023

Mehr Bildung für alle. Ja – und zwar auf eine Weise, die sowohl den modernsten Erkenntnisstand vermittelt und gleichzeitig auch bewährte Traditionen weiterführt.
Was die Petition implizit vorschlägt, ist die Einrichtung einer ständigen Kommission auf Bundesebene, die einen ständig an die Erfordernisse der Zeit angepassten Rahmenlehrplan für das gesamte Bildungssystem erstellt. Dieser Rahmenlehrplan bildet den Kern des Bildungsprogramms für Migranten, das immer der Schulbildung bzw. Berufsausbildung der Migranten vorausgeht.
Historisches Vorbild für einen solchen Rahmenlehrplan sind Friedrich Schiller's Briefe "Über die ästhetische Erziehung des Menschen" (1795), die sich wiederum auf die Grundsätze von Immanuel Kant beziehen, die im 20. Jahrhundert durch die Quantenphysik eine moderne Form erhalten haben und durch künstliche Intelligenz fassbar wurden.
Diese universelle - für alle Menschen gültige - Ebene der Bildung wird derzeit noch sträflich vernachlässigt.
Erst durch eine Universal-Bildung wird jede Kultur in sich stärker und eine Bereicherung jeder anderen Kultur. Erst dann ist es möglich, Tradition und Moderne, westliches und östliches Wissen, globaler Norden und globaler Süden, Ordnung und Freiheit, kurz alle scheinbaren kulturellen Gegensätze als komplementäre Aspekte einer zugrundeliegenden Einheit zu erkennen und zu nutzen.
Über weitere Diskussion zu diesem Thema freue ich mich auch nach Abschluss dieser Petition-Diskussion: E-Mail: dr.zeiger@t-online.de
zu 6 Künstliche Intelligenz

Anzahl der Antworten: 2

Petitent158081 | 21.11.2023 - 09:55

Weil Migranten aus sehr unterschiedlichen Kulturregionen kommen, sieht das von der Petition vorgeschlagene Bildungsprogramm ein Curriculum vor, in dem die menschliche und künstliche Intelligenz als kulturübergreifend Realität im Mittelpunkt steht. Die Kenntnis und Kultivierung der lebensrelevanten Qualitäten der Intelligenz ist für alle Menschen relevant und Künstlichen Intelligenz hat sich weltweit als neutrales Mittel der Kommunikation und Innovation durchgesetzt.
Das für jeden Migranten sofort mit der Einreise verpflichtende Bildungsprogramm ist genau aus diesem Grund
1. ein Work-study Programm, mit dem Ziel jedem Migranten möglichst schnell mit der deutschen Lebenswirklichkeit vertraut zu machen, sodass er leicht eine Erwerbstätigkeit findet und schnell den Wert der ständigen Weiterbildung schätzen lernt. Arbeit und Weiterbildung sind die Schlüssel erfolgreicher Integration.
2. ein Programm, das die Wertschätzung für alle kulturellen Traditionen entwickelt und fördert soll. Die Haupt-Migrationsströme kommen gegenwärtig und in nächste Zukunft aus Afrika; dem Orient (Naher-Osten) und Russland. Alles Regionen mit starken eigenständigen kulturellen Traditionen, die von den Migranten auch weiterhin gepflegt und bewahrt werden sollen:
3. ein Programm, das die gesellschaftliche Integration unter Bewahrung der kulturellen Tradition der Migranten anstrebt. Es ist deshalb universell angelegt, sodass jeder gemäß seinen persönlichen Fähigkeiten und seines familiären Hintergrundes gefördert wird. Solche Bildungsprogramme sind in den vergangen ca. 100 Jahren von Bildjungstiftungen, spirituell-ökologische Gruppen, anthroposophischen Gemeinschaften sowie Yoga und Meditation Praktizierenden ausgearbeitet worden. Diese Organisation sollen jetzt als Träger der Bildungsprogramme in die Pflicht genommen werden.
Intelligenz und Bewusstsein der Menschen sind der Motor des Fortschritts in jedem Bereich des Lebens. Nur durch die Weiterentwicklung jedes Menschen ist der gesellschaftliche Friede gesichert.

Zu 7 Fazit der Diskussion zur Petition 158081 – Bildung-gesteuerte Migration

Petent 02.12.2023

Die Petition schlägt vor, starke Zuwanderungsströme dadurch zu kontrollieren und in geordnete Bahnen zu lenken, dass alle Migranten sofort nach der Einreise an einem Vollzeit-Bildungs-Programm teilnehmen, das ihnen ein dauerhaftes Bleiberecht garantiert. Die Diskussionsbeiträge zur Petition zeigten jedoch, dass das Neue des Vorschlags zur Beseitigung der Schleuser-Migration nicht sofort erkannt wird, nämlich die Kombination von völliger Öffnung ("Willkommenskultur") mit gründlicher individueller Vorbereitung auf das Leben in Deutschland durch ein neuartiges Bildungsprogramm zur Sicherung der inneren Ordnung. Folgende acht Aspekte der Bildung-gesteuerten Migration konnten durch die Diskussion genauer formuliert werden:

1. Rolle des Staates
Starke und unkontrollierte Migrationsströme sind ein Risiko sowohl für die innere Ordnung eines Landes als auch für die Migranten selbst, die dadurch in lebensbedrohliche Situationen geraten können. Es ist Aufgabe des Staates, die Grundrechte jedes Menschen – Bürger und Migrant - zu sichern. Die Petition bezieht sich speziell auf das Recht auf Bildung. Die besondere Notsituation der Migranten erfordert schnelles und wirksame Maßnahmen auch in der Bildung. Dazu soll - so der Vorschlag der Petition - per Bundesgesetz die Migranten-Bildung als eine dritte eigenständige Säule des Bildungssystems eingerichtet werden, die die staatliche Grundbildung (Schulen, Hochschulen) und das Weiterbildungsangebot privater Träger (Kommunen, Wirtschaft, Handwerk, Industrie) ergänzt und entlastet. Migranten-Bildungs-Zentren bilden zusammen mit den Aufnahme-Einrichtungen das Tor für Zuwanderer nach Deutschland bzw. Europa. Das für alle Migranten verpflichtende Vollzeit Bildungsangebot garantiert den Migranten dauerhaften Aufenthalt.

2. Steuerung der Migration
Starke Migrationsströme sind Folge einer Notlage, die eine große Zahl von Menschen zwingt, ihr Land zu verlassen. Dazu gehören der Zerfall der gesellschaftlichen Ordnung im Herkunftsland sowie Kriege und gravierende ökologische Veränderungen. Es ist zu erwarten, dass solche Notlagen langfristig immer wieder auftreten, insbesondere wegen der sich beschleunigenden Klimaveränderung. Das von der Petition vorgeschlagene Bildungs-Programm soll verhindern, dass die mit starker Migration verbundenen Probleme in das Zuwanderungsland importiert werden und dieses destabilisieren. Es tritt per Bundesgesetz bei starken Migrationsströmen als Instrument der geordneten Zuwanderung in Kraft. Die Steuerungswirkung beruht auf folgenden Faktoren, die eine geordnete Migration attraktiv und Schleuser-gesteuerte Migration uninteressant machen:
(a) Das Migranten-Bildungsprogramm ermöglicht jedem sicheren, menschenwürdigen Zuzug und dauerhaften Aufenthalt.
(b) Zeitnah zur Einreise nehmen die Migranten an einem Bildungs-Programm teil, das ihnen die für einen dauerhaften Aufenthalt notwendigen sprachlichen, kulturellen und existenzsichernden Grundkenntnisse vermittelt.
(c) Dadurch, dass das Bildungs-Programm in Deutschland stattfindet, können die Migranten den Stress der Notsituation abbauen.
(d) Die Teilnahme am Migranten-Bildungsprogramm ist so lange Pflicht, bis die Integration gemäß den gesetzlich festgelegten Kriterien als gesichert angesehen werden kann.
Durch Teilnahme an dem Migranten-Bildungsprogramm hat der Migrant je nach Alter und Kenntnisstand Zugang zu öffentlichen Schulen und Hochschulen bzw. zur Berufsausbildung bzw. Berufsausübung.

3. Unterschied zum bestehenden Integrationsangebot
Erreichen Migrationsströme ein solches Ausmaß, dass die Integrationsleistung der Bevölkerung, sowie von kommunalen, konfessionellen und privaten Einrichtungen überfordert ist, kommt das in der Petition vorgestellte Instrument der Migranten-Bildung zum Einsatz, um bestehende lokale Integrationsprogramme zu entlasten oder abzulösen. Die Migranten-Bildung ist ein per Bundesgesetz geregeltes Vollzeit-Programm. Sein Prinzip ist der Wechsel von Lernen und Arbeiten, wie es sich z. B. im dualen System der Berufsausbildung bewährt hat. Wesentlich ist, dass das Migranten-Bildungsprogramm sowohl allen öffentlich-staatlichen Bildungsangeboten als auch der beruflichen Weiterbildung vorausgeht, um diese Einrichtungen zu entlasten. Hauptziel des Migration-Bildungsprogramms ist es, die Zuwanderung und Integration so zu organisieren, dass jeder Schritt menschenwürdig und rechtens ist.

4. Recht auf Bildung
Grundlage des Migranten-Bildungsprogramms ist Artikel 14 der EU Charta der Menschenrechte:
"Jede Person hat das Recht auf Bildung sowie auf Zugang zur beruflichen Ausbildung und Weiterbildung. Dieses Recht umfasst die Möglichkeit, unentgeltlich am Pflichtschulunterricht teilzunehmen. Die Freiheit zur Gründung von Lehranstalten unter Achtung der demokratischen Grundsätze sowie das Recht der Eltern, die Erziehung und den Unterricht ihrer Kinder entsprechend ihren eigenen religiösen, weltanschaulichen und erzieherischen Überzeugungen sicherzustellen, werden nach den einzelstaatlichen Gesetzen geachtet, welche ihre Ausübung regeln."
Dieser Artikel bedeutet für die Migranten-Bildung, dass sie (1) den Zugang zum Bildungs- und Ausbildungssystem des Landes ermöglicht und (2) den Migranten die Weiterführung ihrer kulturellen Tradition garantiert. Dazu bezieht sich das Curriculum auf das in jedem Menschen angelegte seelisch-geistige Potenzial, ist also für alle Menschen gültig, insbesondere ist es kulturübergreifend.

5. Kulturelle Integrität
Das Hauptziel des Migrantenbildungsprogramms ist die Bewahrung der kulturellen Integrität. Das bedeutet im Falle großer Zuwanderungsströme die Förderung und Erhaltung des geordneten Zusammenspiels zwischen den kulturellen Traditionen des Zuwanderungslandes und den unterschiedlichen kulturellen Traditionen der Zuwanderer. Dieses Zusammenspiel erfolgt dann geordnet, wenn das in allen Menschen angelegte geistig-seelische Potenzial weiter entwickelt wird und seine Begrenzungen abgebaut werden, indem universelle Qualitäten und Werte kultiviert werden.

6. Träger der Migration-Bildung
Als Träger der Migranten Bildungseinrichtungen werden solche Organisationen und Institutionen ausgewählt, die bereits jahrzehntelange Erfahrung mit Bildungsansätzen haben, die die Kreativität und Intelligenz gleichermaßen kultivieren und eine integrierte Persönlichkeitsentwicklung fördern, Vorreiter in der Ausarbeitung solcher Programme sind bestimmte Bildungsstiftungen, spirituell-ökologische Gemeinschaften, anthroposophische Gesellschaften sowie Yoga und Meditations-Bewegungen. Organisationen dieser Art und mit dieser Erfahrung sollen per Gesetz die Träger der Migrations-Bildungseinrichtungen sein.

7. Intelligenz-Bildung
Weil Migranten aus sehr unterschiedlichen Kulturregionen kommen, steht die Realität des menschlichen Bewusstseins und seiner Intelligenz im Mittelpunkt der Migranten-Bildung. Die menschliche Intelligenz bildet in Form der "künstlichen Intelligenz" die Grundlage der modernen globalen technischen Kultur. Da künstliche Intelligenz ein Produkt der menschlichen Intelligenz ist, liegt das Schwergewicht der Migranten-Bildung auf der Entfaltung und Kultivierung des Intelligenzpotentials des Menschen. Dafür gibt es heute erprobte und wirkungsvolle pädagogische Methoden. Dabei wird zwischen praktischer und theoretischer Intelligenz unterschieden. Das Migranten-Bildungsprogramm berücksichtigt das von Anfang an, durch einen individuell gestalteten ausgewogenen Wechsel zwischen Lernen und Arbeiten.

8. Finanzierung der Migranten-Bildung
Das Prinzip des Lernens und Arbeiten, auf dem das Migranten-Bildungsprogramm beruht, bringt von Anfang an Werte hervor. Der werte-schaffende Charakter wird durch Anwendung von Kreativität und Innovation fördernde Lehrmethoden noch verstärkt. Wenn die Migrations-Ströme abnehmen, können ausgewählte Migration-Bildungsstätten in internationale Hochschulen umgewandelt werden, die das kulturübergreifende innovative Bildungsangebot allen anbieten, die die Lage in ihrem eigenen Land verbessern wollen.

"Deutschland bzw. Europa wird durch das Migranten-Bildungsprogramm zu einem Welt-Ort, an dem jeder Mensch der Welt sein Recht auf Bildung verwirklichen kann" frei nach einem Diskussionsbeitrag zur Petition158081



Zu 8 Theorie der Bildung-gesteuerten Migration

Anzahl der Antworten: 1

Petent 09.12.2023 

Wie die Diskussion ergab, erscheint den Einen der Vorschlag der Petition plausibel und prüfenswert, andere aber glauben nicht daran und lehnen ab, jedem Migranten dauerhaften Aufenthalt in Deutschland zu garantieren, der sofort ab der Einreise an einem per Bundesgesetz geregelten Bildungsprogramm teilnimmt, bis seine Integration als gesichert angesehen werden kann.
Da jedoch die Umsetzung dieses Vorschlags mit großem gesetzlichen, organisatorischen und personellem Aufwand verbunden ist, stellt sich die Frage, mit welcher Sicherheit überhaupt erwartet werden kann, dass durch ein per Bundesgesetz bezüglich Trägerschaft, Lehrplan, Dauer geregeltes Work-study Programm tatsächlich die unkontrollierte Migration zum Verschwinden gebracht wird? Lohnt sich der Aufwand und wie groß sind die Erfolgschancen?
Dies führt auf die Grundsatzfrage, durch welche natürlichen Lebensprinzipien sich die vorgeschlagenen gesetzlichen Maßnahmen zur Einrichtung von Migranten-Bildungszentren rechtfertigen lassen?
Die Antwort ergibt sich aus der wissenschaftlichen Erkenntnis über das Wechselspiel von Individuum und Kollektiv, wie sie seit Anfang des 20. Jahrhunderts unabhängig voneinander in allen Bereichen der Natur und des Lebens entdeckt wurden. In der Physik, der Chemie und Materialforschung, in der Biologie, Ökologie und Soziologie.
Schnell stellte sich dabei heraus, dass für das Wechselspiel von Individuum und Kollektiv fächerübergreifende Gesetzmäßigkeiten gelten. Systematisch zusammengefasst wurden die Erkenntnisse erstmals in den 1970er Jahren als Synergetik bzw. Theorie der Selbst-Organisation.
Auf dieser Grundlage wurde dann damit begonnen, gesellschaftliche Bereiche wie Gesundheit, Erziehung, Verwaltung, Verteidigung, Recht und Gesetz, industrielle Entwicklung, Landwirtschaft, kulturelle Integrität bis hin zu internationalen Beziehungen als Kollektiv-Phänomene zu verstehen und Strategien zu entwickeln, die das Zusammenwirken (Kohärenz) fördern.
Der hier vorgestellte Ansatz zur Steuerung unkontrollierter grenzüberschreitender Migration geht ebenfalls davon aus, dass es sich dabei um ein kollektives Phänomen handelt, für das die bekannten Naturgesetze des Zusammenwirkens gelten.
Da diese Synergie und Kohärenz fördernden Naturgesetze weitgehend bekannt sind, können auf deren Grundlage durch die Regierung per Gesetz Maßnahmen ergriffen werden, die die unkontrollierte Migration in geordnete Bahnen lenken, sodass die innere Ordnung und Integrität der beteiligten Länder nicht gefährdet wird.
Bei kollektiven Systemen auftretende Migrationsprozesse basieren immer auf dem Ausgleich eines Niveauunterschieds, zwischen einem beengenden Mangel-Zustand und einem Zustand reibungsloser Weiterentwicklung. Aus dieser Sicht ist grenzüberschreitende Migration ein natürliches Phänomen, das unter dem Druck einer Notlage in einem Land entsteht und sich in Richtung größerer Entwicklungschancen in einem anderen Land bewegt.
Auch Bildung lässt sich als ein Phänomen der Wechselbeziehung von individuellem und kollektiven Verhalten verstehen.
Die Wirksamkeit der in der Petition vorgeschlagenen Strategie folgt aus dem engen Zusammenhang zwischen Bildung und Migration. Sowohl im Bereich der Bildung als auch bei der Migration wirkt eine Entfaltungskraft, die jedes Individuum drängt, das ihm innewohnende Entwicklungspotenzial zum Ausdruck zu bringen. Ziel der Bildung wie auch der Migration ist dann erreicht, wenn jeder sein Leben so gestalten kann, wie es seinen gesamten geistig-seelischen Anlagen entspricht. Ständige individuelle Weiterentwicklung ist die Grundlage dauerhaften gesellschaftlichen Friedens.