Lebens-relevanz von vereinheitlichendem Bewusstsein

Wissenschaftliche Grundlagen des Maharishi-Effekts

Überlegungen inspiriert durch das Buch von Tony Nader „Bewusstsein ist alles, was es gibt“ 

von Bernd Zeiger

(7. September 2024)

In seinem Buch „Bewusstsein ist alles, was es gibt“ fasst Tony Nader die wichtigsten Entdeckungen von Maharishi Mahesh Yogi zusammen, der seit Mitte des 20. Jahrhunderts eine Synthese aus vedischem Erbe und moderner Wissenschaft auf der Grundlage der Meditationstechnik der Shankaracharya-Tradition des Vedischen Indiens, die Transzendentale Meditation, entwickelt hat. Durch die Kombination mit Meditation als praktischer Methode ist diese bewusstseinsbezogene Synthese jedem Menschen zugänglich und bietet die realistische Chance, die Probleme der modernen Zivilisation auf grundlegende Weise zu lösen. Ein zentraler Aspekt dieser Entwicklung ist der direkte Zugang zu den Naturgesetzen. Erst das ermöglicht es jedem, diese ohne langwieriges Studium spontan anzuwenden. Die automatische und mühelose Nutzung der Naturgesetze wurde bisher durch ein Fachwissen ermöglicht, über das nur wenige Experten nach langem Studium verfügten. Ein typisches Beispiel ist Einsteins Relativitätstheorie. T. Nader verdeutlicht die ungewöhnlichen Konsequenzen der damit verbundenen Naturgesetze auf Seite 77 seines Buches anhand eines Beispiels:

"Machen wir eine Übung, die zeigt, wie die Grundsätze der Einsteinschen Relativitätstheorie von Raum und Zeit - wörtlich und präzise interpretiert - zu schwierigen Fragen führen können. Stellen Sie sich vor, John, Mary und Jane befinden sich in New York City und wollen an einem Montagmittag an derselben Stelle in denselben Bus steigen. Mary kommt früh an und steht bereits an der Bushaltestelle. John kommt mit Verspätung an und kommt von der East Side Manhattans. Jane befindet sich in der gleichen Straße wie John und ist ebenfalls spät dran, kommt aber von der West Side. Es ist fast Mittag, als John und Jane sich stetig auf die Bushaltestelle zubewegen. Als John und Jane sich der Bushaltestelle nähern, läutet eine Kirchenglocke: Es ist genau Mittag. Auf einem abgelegenen Planeten, der drei Millionen Lichtjahre entfernt ist, haben die Bewohner (oder Aliens für Mary, Jane und John) eine Wahl. Mary sagt: "Die Wahllokale haben gerade geschlossen. Die Außerirdischen warten auf die Wahlergebnisse." John sagt: "Die Außerirdischen haben noch nicht einmal mit der Wahl begonnen. Die Wahl wird in zwei Tagen stattfinden." Jane sagt: "Die Wahl ist seit zwei Tagen vorbei, und der neue Präsident hat bereits mehrere Verordnungen erlassen."  Nach Einsteins Relativitätstheorie haben Jane, John und Mary alle recht. Die Relativitätstheorie besagt, dass alle drei Aussagen richtig sind,  obwohl sie sich über das was  drei Millionen Lichtjahre entfernt passiert, völlig unterscheiden."

In einem Anhang zu diesem Beispiel erläutert T. Nader ausführlich die Erklärungsweise der akademischen Experten dieser Situation. Dies bestätigt jedoch nur noch mehr, dass die Relevanz der Relativitätstheorie für das Leben durch akademische Studien und Experten allein nicht zugänglich ist. Deshalb soll hier in Erweiterung der akademischen Darstellung der Relativitätstheorie gezeigt werden

  1. wie Einsteins Relativitätstheorie durch die Erfahrung der Meditation entschlüsselt werden kann, und dass
  2. die Relativitätstheorie ein Prinzip einschliesst individuelles und kollektives Verhalten zu verbinden.
Die hier vorgestellte und untersuchte Situation wird zur Gesamt-Übersicht des hier entwickelten Verständnisses in der folgenden Schautafel zusammengefasst, deren Einzelheiten Schritt für Schritt genauer dargestellt werden:


Die Schautafel benutzt als Verbindungsglied zwischen dem Bereich des Bewusstseins und der Raum-Zeit-Ereigniswelt den Lichtkegel der Relativitätstheorie, der deshalb hier zunächst erläutert wird.

1.Der Lichtkegel bringt das Licht des Bewusstseins in die Raum-Zeit-Welt


Die als Lichtkegel bezeichnete Darstellung des Relativitätsprinzip des Beobachters ist der Schlüssel, um alle Bereiche des Lebens vom Bewusstsein bis zum gesellschaftlichen Umfeld zu ordnen und zur Entfaltung zu bringen. Das ist der praktische Grund für die Erläuterung des Lichtkegels. In Verbindung mit den vereinheitlichenden Verhaltensmustern, wie sie im persönlichen Leben durch Yoga und Meditation kultiviert werden, wird der Lichtkegel zum Instrument, die Organisations-Kraft des Bewusstsein in Leben wirksam werden zu lassen. 

1.1 Die zeitartige, kausale Struktur des Lichtkegel und der raumartige Bereich außerhalb des Lichtkegels


Der Lichtkegel der Relativitätstheorie repräsentiert die innere Einheit der in Raum und Zeit stattfindenden Ereignisse und integriert dazu grundlegende Naturgesetze:
  • Kausalität: Nur Ereignisse innerhalb des Lichtkegels eines bestimmten Punktes in der Raumzeit können kausal miteinander verknüpft sein, d.h. ein Ereignis kann das andere beeinflussen. Ereignisse außerhalb des Lichtkegels können dagegen nicht in kausalem Zusammenhang stehen, da nichts auch nicht Information schneller als das Licht reisen kann.
  • Lichtgeschwindigkeit als maximale Geschwindigkeit: Der Lichtkegel zeigt die Grenze der maximalen Signal- oder Informationsausbreitungsgeschwindigkeit an, nämlich die Lichtgeschwindigkeit c. Kein Signal oder physisches Objekt kann sich schneller als das Licht bewegen, weshalb der Lichtkegel die Grenzen setzt, innerhalb derer Wechselwirkungen stattfinden können.
  • Relativität von Gleichzeitigkeit: Der Lichtkegel veranschaulicht, dass Gleichzeitigkeit relativ ist. Ereignisse, die in einem Bezugssystem gleichzeitig auftreten, sind dies nicht unbedingt in einem anderen. Ereignisse in der "Zukunft" oder "Vergangenheit" eines Lichtkegels können unterschiedlich wahrgenommen werden, je nachdem, aus welchem Bezugssystem man sie betrachtet.
  • Raumzeit-Struktur: Der Lichtkegel macht die Einheit von Raum und Zeit in der vierdimensionalen Raumzeit sichtbar. Er hilft zu verdeutlichen, dass die Raum und Zeit nicht unabhängig voneinander betrachtet werden kann, sondern als ein zusammenhängendes Ganzes, in dem die Lichtgeschwindigkeit eine zentrale Rolle spielt.
Insgesamt teilt der Lichtkegel die gesamte Raumzeit-Ereigniswelt in zwei Bereiche, den Bereich innerhalb des Kegels, der die Naturgesetze umfasst, die direkt beobachtbare Auswirkungen haben, und einen Bereich außerhalb des Lichtkegels, der sinnlich nicht direkt wahrnehmbar ist, aber sich als Ordnung im Bereich der Wahrnehmung ausdrückt.  



Der Bereich außerhalb des Lichtkegels beschreibt Ereignisse, die nicht kausal mit einem gegebenen Ereignis in der Raumzeit verbunden sind. Das bedeutet, dass keine physische Information oder Wechselwirkung zwischen einem Ereignis innerhalb und einem Ereignis außerhalb des Lichtkegels übertragen werden kann. Auch zwischen Ereignissen außerhalb des Lichtkegels gibt keine kausale Verbindung, weil sich Informationen nur mit Lichtgeschwindigkeit oder langsamer bewegen können, Da die Lichtgeschwindigkeit die Obergrenze für Informationsübertragung darstellt, ist eine Übertragung von Informationen oder Wechselwirkungen zwischen raumartig getrennten Ereignissen prinzipiell unmöglich. Dies bedeutet, dass Ereignisse außerhalb des Lichtkegels von einem bestimmten Beobachter nicht physisch beeinflusst oder wahrgenommen werden können. Bestimmte Naturgesetze wie die Konstanz der Lichtgeschwindigkeit oder die Lorentz-Invarianz gelten jedoch auch für den Bereich außerhalb des Lichtkegels. Der wesentliche Unterschied  zum zeitartigen Geschehen im Lichtkegel ist, dass keine direkte physische Verbindung zwischen raumartig getrennten Ereignissen besteht. Anders ausgedrückt: Auch im Bereich außerhalb des Lichtkegels gelten die Struktur der Raumzeit und die Symmetriegesetze (wie die Lorentz-Symmetrie), aber die Kausalität und die Möglichkeit physikalischer Wechselwirkungen enden an der Grenze des Lichtkegels. 
Die Ereignisse, die außerhalb des Lichtkegels eines bestimmten Ereignisses liegen, sind raumartig getrennt. Weder das Ereignis A kann Ereignis B beeinflussen, noch umgekehrt, wenn sie raumartig getrennt sind. Diese Ereignisse sind in keinem Sinne kausal zusammenhängend. Gemeinsames Kennzeichen der Raum-Zeit-Punkte außerhalb des Kegel ist dass sie sich gegenseitig nicht beeinflussen können. In diesem Bereich außerhalb des Lichtkegels wird besonders die Relativität der Gleichzeitigkeit relevant. Ereignisse, die für einen Beobachter gleichzeitig stattfinden, können für einen anderen Beobachter, der sich relativ dazu bewegt, in einer anderen zeitlichen Reihenfolge auftreten. Da diese Ereignisse nicht kausal verknüpft sind, können sie für verschiedene Bezugssysteme unterschiedliche zeitliche Beziehungen haben. In der Relativitätstheorie wird der Abstand zwischen zwei Raum-Zeit-Punkten durch das sogenannte Minkowski-Intervall gemessen. Für Ereignisse außerhalb des Kegels ist dieses Intervall negativ (was auf eine raumartige Trennung hinweist).

1.2 Die Sprache des zeitlosen Bereichs des Lichtkegels: die Quantenmechanik


Der zeitlose Bereich außerhalb des Lichtkegels, der dem Ursprungspunkt des Lichtkegels entspricht, wo die Zeit den Wert Null hat und beliebige Raumwerte angenommen werden können, wird durch die Quantenmechanik beschrieben wobei zwischen den raumartig getrennte Ereignisse keine Kausalität herrscht, da die Raum-Zeit-Distanz raumartig ist. Zeit hat in diesem Zusammenhang keinen direkten Einfluss auf die Wechselwirkungen zwischen diesen Ereignissen, weshalb man metaphorisch von einem „zeitlosen“ Bereich sprechen könnte. Die Quantenmechanik stellt durch das Phänomen der Verschränkung, eine Verbindung zum raumartigen Bereich her. Verschränkte Quantenobjekte können unabhängig von der Entfernung korrelierte Zustände aufweisen. Diese Korrelationen treten instantan, also ohne Verzögerung, auf auch wenn die Objekte raumartig getrennt sind (d.h., außerhalb des Lichtkegels liegen). Die Quantenmechanik beschreibt diesen Aspekte des „zeitlosen“ Bereichs durch nicht-lokale Korrelationen. 


1.3 Die Sprache des raumartigen Bereichs außerhalb des Lichtkegels: algebraische Quantenfeldtheorie


Der raumartige Bereich außerhalb des Lichtkegels, für den die Zeit beliebige Werte ungleich Null annehmen kann, wird durch eine bestimmte Art von Quantenfeldtheorie beschrieben.  Als Erweiterung der Quantenmechanik gilt die Quantenfeldtheorie sowohl außerhalb als auch innerhalb des Lichtkegels. In der für den raumartigen Bereich außerhalb dee Lichtkegels gütigen Form wird gefordert, dass Operatoren, die raumartig getrennt sind, kommutieren müssen. Es darf also keine physikalische Wechselwirkung zwischen raumartig getrennten Punkten geben, Dies reflektiert die Idee, dass raumartig getrennte Ereignisse außerhalb des Lichtkegels nicht kausal verbunden sind. Obwohl keine kausalen Wechselwirkungen zwischen raumartig getrennten Ereignissen möglich sind, existieren in der Quantenfeldtheorie Vakuumfluktuationen in jedem Punkt des Raumes, einschließlich der raumartig getrennten Bereiche. Diese Fluktuationen sind jedoch nicht kausal wirksam und können keine Informationsübertragung bewirken. Wie in der Quantenmechanik sind in der Quantenfeldtheorie des raumartigen Bereich Phänomene wie Verschränkung wesentlich, bei denen Korrelationen zwischen raumartig getrennten Punkten existieren. Diese Korrelationen sind nicht-kausal, d.h., sie ermöglichen keine Übertragung von physikalischen Signalen oder Informationen schneller als Licht, sondern sind nur als statistische Korrelationen beobachtbar.

Ein weiterer charakteristischer Aspekt des raumartigen Bereichs der Raumzeit ist, dass die Raumkoordinaten zweier Ereignisse weiter auseinander liegen als die Zeitkoordinaten, sodass das Quadrat des Abstands (gemessen durch die Metrik) negativ wird: 

  .
Dies zeigt an, dass es für raumartig getrennte Ereignisse kein Inertialsystem gibt, in dem diese beiden Ereignisse gleichzeitig auftreten können, was auf die fehlende kausale Verbindung hinweist. In Eichtheorien, insbesondere solchen, die auf topologischen Konzepten basieren, gibt es Werkzeuge zur Beschreibung von Strukturen in raumartigen Bereichen. Topologische Defekte oder Solition-Lösungen können Konfigurationen von Feldern beschreiben, die raumartig getrennt sind und dennoch eine Art von globaler Kohärenz oder Zusammenhang aufweisen. Diese topologischen Strukturen können über große Entfernungen hinweg bestehen, ohne dass eine lokale Wechselwirkung vorliegt.

1.4 Die Sprache des lichtartigen Bereichs des Lichtkegels: Pfadintegrale


Der lichtartige Bereich des Lichtkegels, wo der zeitartige Bereich an den raumartigen Bereich grenzt, wird durch sogennte Pfadintegrale beschrieben. Diese summieren jede mögliche Geschichte eines Teilchens oder einer Teilchengesamtheit über alle möglichen Raum-Zeit-Pfade. Diese Pfade können sowohl zeitartige als auch raumartig getrennte Ereignisse betreffen. Weil insbesondere Feynman-Diagramme, die Prozesse illustrieren, die sich auf die zeitartigen und lichtartigen Bereiche des Lichtkegels beschränken, bilden sie die Brücke oder Nahtstelle vom zeitartigen zum raumartigen Bereich der Quantenfeldtheorie. Der Pfadintegralformalismus von Richard Feynman kann als eine elegante Methode betrachtet werden, die sowohl zeitartige als auch lichtartige und raumartige Pfade in der Raumzeit berücksichtigt, wobei insbesondere der lichtartige Bereich des Lichtkegels eine besondere Rolle spielt. In der Pfadintegralformulierung summiert Feynman über alle möglichen Pfade, die ein Teilchen in der Raumzeit nehmen könnte, um von einem Punkt zu einem anderen zu gelangen.

Diese Pfade umfassen sowohl zeitartige (innerhalb des Lichtkegels) als auch raumartige (außerhalb des Lichtkegels) und lichtartige (auf dem Rand des Lichtkegels) Verbindungen. Jeder dieser Pfade trägt eine Phase bei, die von der Aktion oder Wirkung des Systems abhängt, und durch die Summe dieser Beiträge wird die Wahrscheinlichkeitsamplitude für einen physikalischen Prozess bestimmt. Dabei ist entscheidend, dass alle möglichen Raum-Zeit-Pfade in die Berechnung einbezogen werden, was das Konzept des Kausalitätsprinzips erweitert und die Nicht-Lokalität der Quantenmechanik widerspiegelt. Der lichtartige Bereich des Lichtkegels ist der Grenzfall zwischen zeitartigen und raumartigen Abläufen. In der Relativitätstheorie stellen lichtartige Pfade die Bewegung eines Teilchens mit Lichtgeschwindigkeit dar. Ein solches Teilchen würde entlang des Lichtkegels reisen, und es könnte als Verbindung zwischen zwei Ereignissen betrachtet werden, die gerade noch kausal miteinander verbunden sind.Llichtartige Pfade bilden die Grenze zwischen den Pfaden, die innerhalb des Lichtkegels (zeitartig) und außerhalb des Lichtkegels (raumartig) verlaufen. 

Lichtartige Pfade vermitteln die Wechselwirkung zwischen Feldern und Teilchen über Raum und Zeit hinweg und spielen eine zentrale Rolle bei der Beschreibung von Wechselwirkungen auf der Lichtkegelfläche. Feynman-Diagramme sind eine Darstellung von Wechselwirkungen in der Quantenfeldtheorie, die auf der Pfadintegralformulierung basieren. In diesen Diagrammen sind die virtuellen Teilchen, die zwischen Wechselwirkungspunkten propagieren, typischerweise auf zeitartige und lichtartige Pfade beschränkt. Dies bedeutet, dass sie entweder innerhalb des Lichtkegels verlaufen oder entlang des Lichtkegels selbst. Lichtartige Pfade in Feynman-Diagrammen repräsentieren Photonen oder andere masselose Teilchen, die sich mit Lichtgeschwindigkeit fortbewegen und entlang der Grenze zwischen den zeitartigen und raumartigen Bereichen verlaufen. Sie bilden eine Brücke zwischen den zeitartigen Prozessen (die innerhalb des Lichtkegels kausal miteinander verbunden sind) und den raumartigen Prozessen (die außerhalb des Lichtkegels ohne direkte kausale Verbindung stehen). Die lichtartigen Pfade stellen den Übergang von den zeitartigen zu den raumartigen Bereichen dar. Während zeitartige Pfade kausal verbunden sind und die Bewegung von massiven Teilchen beschreiben, sind raumartige Pfade im Rahmen der Relativitätstheorie und der Quantenfeldtheorie nicht kausal verbunden. 

Lichtartige Pfade liegen genau auf der Grenze zwischen diesen beiden Bereichen und vermitteln die dynamischen Wechselwirkungen, die durch masselose Teilchen wie Photonen oder Gravitonen beschrieben werden. In der Quantenfeldtheorie und insbesondere in der Streutheorie spielen diese lichtartigen Pfade eine entscheidende Rolle bei der Vermittlung von Kräften und Wechselwirkungen zwischen Teilchen. Der lichtartige Bereich auf der Oberfläche des Lichtkegels stellt somit die Nahtstelle zwischen den zeitartigen und raumartigen Bereichen der Raumzeit dar. Während zeitartige Pfade kausale Verbindungen und Informationsübertragung beschreiben, stellen lichtartige Pfade die Grenze dar, an der Signale mit Lichtgeschwindigkeit übertragen werden. Jenseits dieser Grenze, im raumartigen Bereich, sind Kausalverbindungen ausgeschlossen, aber quantenmechanische Korrelationen könnten dennoch existieren.Die Pfadintegralformulierung von Feynman berücksichtigt diese Übergänge und ermöglicht eine nahtlose Beschreibung der physikalischen Prozesse, sowohl innerhalb als auch auf der Grenze des Lichtkegels.

1.5 Kollektive Kohärenz

Der Formalismus der Pfadintegrale ist besonders geeignet kollektive Kohärenz im lichtartigen und zeitartigen Bereich zu beschreiben.da er über alle möglichen Pfade summiert und so kohärente Interferenzeffekte in kausal verbundenen Bereichen erfasst. Die Pfadintegralformulierung in der Quantenmechanik und der Quantenfeldtheorie ermöglicht es, Prozesse durch die Summe über alle möglichen Pfade eines Systems zu beschreiben. Dies schließt kohärente Prozesse ein, bei denen die Wahrscheinlichkeitsamplituden der verschiedenen Pfade konstruktiv interferieren können. Kollektive Kohärenz bedeutet in diesem Zusammenhang, dass viele Teilchen oder Felder synchron oder in einer bestimmten kohärenten Weise agieren, was zu kollektiven Effekten wie Bose-Einstein-Kondensation, Laserstrahlung oder kohärenter Wechselwirkung zwischen Feldern führt.Im lichtartigen und zeitartigen Bereich (innerhalb des Lichtkegels oder entlang seiner Oberfläche) beschreibt die Pfadintegralformulierung die Bewegung von Teilchen oder Feldanregungen, die kausal miteinander verbunden sind. Hier ist der Formalismus besonders gut geeignet, kollektive Phänomene wie kohärente Streuung, photonische Prozesse oder kollektive Wechselwirkungen von Feldern zu beschreiben. Ein klassisches Beispiel ist der Photonenaustausch in der Elektrodynamik, der durch Feynman-Diagramme dargestellt wird, die die kohärente Wechselwirkung zwischen geladenen Teilchen über lichtartige Pfade (Photonen) verdeutlichen.Der Vorteil des Pfadintegral-Formalismus liegt darin, dass er kohärente Prozesse natürlicherweise durch die Summation über alle möglichen Pfade erfasst und damit Interferenzeffekte zwischen den möglichen Pfaden berücksichtigt. Dies macht ihn zu einem idealen Werkzeug, um kollektive Kohärenz in Wechselwirkungsprozessen von Teilchen und Feldern zu beschreiben.

Diese Vielfalt der sprachlichen Ansätze, die erforderlich sind, um die Konsequenzen des Lichtkegels angemessen zu beschreiben, weist auf Bewusstsein als diejenige Realität, die die im Lichtkegel gebündelten Sichtweisen des Beobachters integriert. Dieser Bewusstseinsbezug wird im nächsten Abschnitt genauer untersucht.


2 Bewusstseins-bezogene Interpretation der Relativitätstheorie


Als Ausgangspunkt einer bewusstseinsbezogenen Deutung des Licht-Kegels der Relativitätstheorie wird hier erneut die von T. Nader zur Illustration der Relativitätstheorie benutzte Situation herangezogen:

Stellen Sie sich vor, John, Mary und Jane befinden sich in New York City und wollen an einem Montagmittag an derselben Stelle in denselben Bus steigen. Mary kommt früh an und steht bereits an der Bushaltestelle. John kommt mit Verspätung an und kommt von Osten aus Manhattans. Jane bewegt sich in der gleichen Straße wie John und ist ebenfalls spät dran, kommt aber von Westen. Es ist fast Mittag, als John und Jane sich stetig auf die Bushaltestelle zubewegen. Als John und Jane sich der Bushaltestelle nähern, läutet eine Kirchenglocke: Es ist genau Mittag. Auf einem abgelegenen Planeten, der drei Millionen Lichtjahre entfernt ist, halten die Bewohner (oder Aliens für Mary, Jane und John) eine Wahl ab. Mary sagt: "Die Wahllokale haben gerade geschlossen und die Außerirdischen warten auf die Wahlergebnisse." John sagt: "Die Außerirdischen haben noch nicht mit der Wahl begonnen. die Wahl wird in zwei Tagen stattfinden." Jane sagt: "Die Wahl ist seit zwei Tagen vorbei, und der neue Präsident hat bereits mehrere Verordnungen erlassen." 
Nader, Tony. Consciousness Is All There Is:.
(English Edition) (S.77). Hay House. Kindle-Version.


Das relativistische Konzept der Gleichzeitigkeit wird nur an dieser Stelle (einschließlich des zugehörigen Anhangs C) in dem Buch "Bewusstsein ist alles, was es gibt" von T. Nader erwähnt, während demgegenüber das quantenmechanische Konzept der Gleichzeitigkeit an über 60 Stellen genannt wird. Der Grund dafür sind Thema und Titel des Buches, das auf die Gleichzeitigkeit aller Möglichkeiten - "simultaneous coexistence of all possibilities" – verweist, also auf das quantenmechanische Konzept der Gleichzeitigkeit. Wie jedoch die genau Betrachtung zeigt, spielt auch in diesem Beispiel stillschweigend die quantenmechanische Gleichzeitigkeit eine Rolle. Dazu betrachten wir T. Nader Erläuterung der relativistischen Gleichzeitigkeit in Appendix C (S.431):
"Die Glocke (in der Nähe der Bushaltestelle, wo Mary steht) läutet mittags, gleichzeitig mit dem Ende der Alien-Wahl (Millionen Lichtjahre entfernt)."

Da die Nachricht von der Alien-Wahl drei Millionen Jahre brauchen würde, um die Erde zu erreichen, ist die von T. Nader vorgestellte und allgemein übliche relativistische Analyse (sie findet sich in allen akademischen Lehrbüchern) rein hypothetisch und nur ein Gedankenexperiment. 
Das Gedankenexperiment basiert zwar auf den Prinzipien der Relativität, ist aber nicht etwas, das in einer realen Situation passieren könnte. In dem Gedankenexperiment wird davon ausgegangen, dass ein Beobachter in der Lage ist, Ereignisse, die sich über eine große Entfernung abspielen, augenblicklich wahrzunehmen, was unter den Einschränkungen der Relativität physikalisch nicht möglich ist. Einsteins Relativitätstheorie besagt ja gerade, dass sich keine Information oder kein Signal schneller als mit Lichtgeschwindigkeit ausbreiten kann. Da die Wahl der Außerirdischen drei Millionen Lichtjahre entfernt ist, würde es drei Millionen Jahre dauern, bis das Licht (oder irgendeine Form von Information) von diesem Ereignis die Erde erreicht. Daher basiert das, was Mary sowie John und Jane über die Wahl wahrnehmen, nicht auf Echtzeitwissen über dieses ferne Ereignis, sondern soll die Abhängigkeit der Gleichzeitigkeit vom Bewegungszustand in einer gedanklich konstruierten Situation illustrieren.

In der Lichtkegel Darstellung der Raumzeit befinden sich für den ruhenden Beobachter (Mary) entfernte Ereignisse im raumartigen Bereich des Lichtkegels, was bedeutet, dass sie kausal unabhängig von Ereignissen in ihrer Umgebung sind, da kein Signal schneller als das Licht übertragen werden kann, um diese Information in Echtzeit zu übermitteln. Insofern kann Mary physikalisch nicht wissen, was auf diesem Planeten in diesem Moment tatsächlich passiert.
Dennoch kann Mary in ihrem eigenen ruhenden Inertialsystem hypothetisch festlegen, dass die Wahl auf dem entfernten Planeten jetzt stattfindet, wenn sie annimmt, dass beide Ereignisse (das Läuten der Kirchenglocke in New York und das Schließen der Wahllokale auf dem fernen Planeten) gleichzeitig sind. Diese Annahme basiert nicht auf einer tatsächlichen kausalen Verbindung, sondern auf ihrer Vorstellung von Gleichzeitigkeit in ihrem Bezugssystem.  In Marys Koordinatensystem liegt das Schließen der Wahllokale auf einer "Gegenwartslinie", die durch das Läuten der Kirchenglocke auch in New York verläuft. Das ist jedoch eine konventionelle Festlegung, weil sie keine Information von dem Planeten empfangen kann, solange das Licht von dort nicht zu ihr gelangt ist. Die Gleichzeitigkeit ist nur aus Marys relativistischer Sicht relevant. Die Relativität der Gleichzeitigkeit erlaubt es ihr, dieses Ereignis als gleichzeitig mit dem Läuten der Kirchenglocke zu betrachten, obwohl sie physikalisch keine Möglichkeit hat, diese Information zu diesem Zeitpunkt zu erhalten. Dem entfernten Ereignis ordnet Mary deshalb einen Punkt auf der Raumachse in ihrem Bezugssystem zu, das ist aber rein hypothetisch und nicht kausal.

Führen wir die Analyse des Gedankenexperimentes noch einen Schritt weiter so ergibt sich Folgendes: Wenn Mary, die sich in einem zeitlosen Zustand der Ruhe befindet, einem Ereignis, das drei Millionen Lichtjahre entfernt ist, einen bestimmten Ort auf der Raumache des raumartigen Bereich des Lichtkegels zuordnet, dann kann Mary diesen Ort zwar nicht kausal mithilfe der klassischen Physik beschreiben, wohl aber mit der Quantenmechanik, die die dem Ort verbundenen Möglichkeiten erfasst. Die Quantenmechanik bringt jedoch eine andere Denkweise ins Spiel, vor allem durch Konzepte wie Superposition und Nicht-Lokalität. Im Rahmen der Quantenmechanik sind Teilchen nicht unbedingt an bestimmte Orte oder Zustände gebunden, solange sie nicht gemessen werden. Sie können in einer Überlagerung verschiedener Zustände existieren, was als Superposition bezeichnet wird. Außerdem gibt es in der Quantenmechanik Phänomene wie die Verschränkung, bei denen zwei Teilchen auch über große Distanzen hinweg miteinander verbunden bleiben können, ohne eine direkte kausale Verbindung, wie sie die Relativitätstheorie fordert. Diese Verbindung ist jedoch nicht klassisch-kausal und erlaubt keine schnellere-als-Licht-Kommunikation, sondern ist rein statistisch. Die Quantenmechanik befasst sich deshalb mit den Wahrscheinlichkeiten von Zuständen oder Ereignissen. Während klassische Physik eine bestimmte und kausal verknüpfte Entwicklung von Ereignissen beschreibt, bietet die Quantenmechanik ein Spektrum von Möglichkeiten an, die erst durch Messung oder Beobachtung "festgelegt" werden.

Die stillschweigend gemachte Annahme in der von T. Nader beschriebenen Situation ist also, dass Mary die "Möglichkeiten" eines Ereignisses auf einem drei Millionen Lichtjahre entfernten Planeten dadurch erfassen kann, dass sie die Situation quantenmechanisch beschreibt. Diese quantenmechanischen "Möglichkeiten" sind keine konkreten physikalischen Informationen über das, was in einem raumartigen Bereich des Lichtkegels passiert. Vielmehr könnten sie als eine Art Wahrscheinlichkeit interpretiert werden, in dem Sinne, dass das Ergebnis eines fernen Ereignisses (wie die Wahl auf dem Planeten) sich in einem Zustand der Unbestimmtheit befindet, bis Informationen dieses Ereignis tatsächlich erreichen oder bis eine Art Messung vorgenommen wird. Trotz der Verschränkung in der Quantenmechanik bedeutet das nicht, dass Mary sofort verifizierbare Informationen über das entfernte Ereignis haben kann. Es gibt keine Möglichkeit, über die Verschränkung sofort kausale Informationen von einem Ort zum anderen zu übertragen – die Verschränkung erlaubt es nur, statistische Korrelationen zwischen den Zuständen verschränkter Teilchen zu beschreiben. D.h., die Quantenmechanik beschreibt mögliche Zustände oder Wahrscheinlichkeiten, die dem Ereignis innewohnen, liefert jedoch keine direkte physikalische Beschreibung der Realität des Ereignisses.

Dieses Dilemmas löst sich jedoch auf für einen universellen Beobachter, der die gesamte Situation - klassisch-relativistisch und quantenmechanisch – als Eines erkennen und beschreiben kann, wie es in dem Gedankenexperiment vorgezeichnet wird. Die Tatsache, dass das Gedankenexperiment von jedem Menschen nachvollzogen werden kann, bedeutet letztlich, dass das menschliche Bewusstsein prinzipiell in der Lage ist, die relativistische Sicht, in der die Wahrnehmung von Ereignissen relativ zum Bezugsystem des Beobachters ist, und die quantenmechanische Sicht, die alle Möglichkeiten in sich vereint, zu einem Ganzen zu integrieren. 

Der Lichtkegel in seiner bewusstseinsbezogenen Deutung, die klassisches und quantenmechanisches integriert, zeigt, dass in jedem Beobachter die Fähigkeit angelegt ist: 
(a) den Zustand der Ruhe einzunehmen 
(b) sich von unterschiedlichen Richtungen aus dem Ruhezustand anzunähern und 
(c) im Zustand der Ruhe die Erinnerung an alle Möglichkeiten der Annäherung auf kohärente Weise aufrechtzuerhalten. 
Dieser dynamische Vorgang wird als reale Bewusstseinserfahrung durch Meditation verwirklicht. Meditation ist dabei mehr als nur ein Gedankenexperiment, sondern ein realer psycho-physiologischer Prozess. In der meditationsbezogenen Deutung des Lichtkegels repräsentiert Mary den Beobachter im Ruhezustand, das Wahlereignis einen kollektiv-kohärente Zustand der unterschiedliche Wahrnehmungen aller möglichen Beobachter integriert und die „kohärente Gesamtheit“ kennzeichnet eine gemeinsame Realität, die jedoch aufgrund der relativen Bewegung unterschiedlich wahrgenommen wird. Jane and John entsprechen zwei gegensätzlichen Annäherungen an den Ruhezustand des Beobachters, wobei der von Osten kommende John als Annäherung an den Ruhezustand interpretiert werden kann, die aufgrund der vielfältigen Möglichkeiten stattfindet, die das Zusammenkommen eröffnet, während die von Westen kommende Jane das Streben nach einer kohärenten, gemeinsamen Realität im Ruhezustand illustriert.

Der folgende Chart fasst die durch den Lichtkegel möglichen Entwicklungen zusammen. Dabei wurde aufgrund der Erfahrung mit Meditation zusätzlich angenommen, dass das vereinheitlichende Streben schneller abläuft (flache Weltlinie) während die Entfaltung aller Möglichkeiten (steile Weltlinie) langsam geschieht.



Die sprachliche Beschreibung von Meditation und allem was für das Individuum konkret damit verbunden ist, lässt sich in der wissenschaftlichen Erkenntnis zusammenfassen, dass es dabei um die quantenmechanische Sicht der klassisch-relativistischen Realität geht. Das folgt z.B. aus der quantenmechanischen Kennzeichnung von Zeit- und Orts-Messungen.mit Hilfe von Unschärferelation. Aus dieser Perspektive ist Meditation ein individueller Prozess, der unbegrenzte Möglichkeiten der Dynamik erschließt. Durch den Licht-kegel des Beobachters sind gemäß dem hier entwickelten Verständnis individuelle Prozesse (wie die Meditation) zwangsläufig kollektive Prozesse zugeordnet, weil dabei immer auch die quantenmechanische Dynamik klassisch-relativistisch gesehen wird. Das ist das besondere und zukunftsweisende des Lichtkegels. Die Integration der beiden komplementären Sichtweisen bedeutet die Einbeziehung der raumartigen Bereiche außerhalb des Lichtkegels.

Es soll deshalb hier genauer betrachtet und begründet werden, dass erst durch die Einbeziehung der raumartiger Prozesse des Lichtkegels (a) die umfassenden Möglichkeiten des quantenmechanischen Messprozesses ausschöpft werden, (b) dies einen Übergang von individuellem zum kollektiven Verhalten beinhaltet und dass (c) das Licht eine Schlüsselfunktion bei der Einbeziehung raumartigen bzw. kollektiven Verhaltens spielt.

Hier ein erster, programmatischer Überblick diese umfassende Perspektive des Beobachters. die die klassischen Konzepte der Relativitätstheorie mit den unbegrenzten Möglichkeiten der Quantenmechanik verbindet:

In der klassischen Relativitätstheorie sind raumartige Prozesse solche, bei denen zwei Ereignisse durch Abstände getrennt sind, die größer sind, als das Licht in der Zeit, die zwischen ihnen liegt, zurücklegen könnte. Das bedeutet, dass solche Ereignisse nicht kausal verknüpft sein können – es ist unmöglich, eine Information oder einen Einfluss mit Lichtgeschwindigkeit oder langsamer zwischen diesen Ereignissen zu übertragen. Wenn versucht wird, raumartige Prozesse in Betracht zu ziehen, bewegt man sich in einem Bereich, in dem die kausalen Beschränkungen der Relativitätstheorie aufgehoben werden könnten. Das ist genau der Punkt, an dem die Quantenmechanik eine Rolle spielt, insbesondere durch Phänomene wie Nicht-Lokalität und Verschränkung, die Informationen zwischen raumartig getrennten Objekten zu übertragen scheinen, ohne den klassischen kausalen Rahmen der Relativitätstheorie zu verletzen.

Im quantenmechanischen Messprozess gibt es Phänomene, wie etwa die Verschränkung, bei denen raumartig getrennte Teilchen miteinander korrelieren. Diese Korrelationen sind unabhängig von der Distanz zwischen den Teilchen und können nicht durch eine lokale, kausale Beziehung (wie sie gemäß der Relativitätstheorie innerhalb des Lichtkegels stattfindet) erklärt werden. Das bedeutet, dass die Quantenmechanik den Raumbegriff anders behandelt und auch raumartig getrennte Ereignisse als miteinander verbunden betrachtet. Man kann also sagen, dass die Quantenmechanik das Potenzial hat, die Einschränkungen der Relativitätstheorie, die auf zeitartige Prozesse begrenzt sind, erweitert, indem sie raumartige Verbindungen ermöglicht. In diesem Sinne stellt die Einbeziehung raumartiger Prozesse in der Relativitätstheorie eine Verbindung zu den umfassenderen Möglichkeiten der Quantenmechanik her. Der Übergang von individuellen zu kollektiven Verhaltensweisen könnte in diesem Zusammenhang als eine Art Emergenz gesehen werden. Im klassisch-relativistischen Rahmen werden somit individuelle Ereignisse und ihre kausalen Zusammenhänge beschrieben, während in der Quantenmechanik insbesondere bei verschränkten Zuständen, einer Art kollektivem Zustand, bei dem das Verhalten von Teilchen nur im Kontext des gesamten Systems beschrieben werden kann. Die Quantenmechanik betont, dass einzelne Teilchen oder Ereignisse nicht mehr isoliert betrachtet werden können, sondern in einem Netzwerk von Beziehungen stehen, das raumartige (nicht-lokale) Verbindungen einschließt.

Das Licht spielt in beiden Theorien eine zentrale Rolle: In der Relativitätstheorie ist die Lichtgeschwindigkeit die maximale Geschwindigkeit, mit der Informationen oder Kausalitäten übertragen werden können. Sie definiert die Grenze zwischen zeitartigen und raumartigen Ereignissen. In der Quantenmechanik spielt das Licht (in Form von Photonen) eine wichtige Rolle in der Verschränkung und in der Quantenkommunikation. Photonen können über große Distanzen verschränkt werden, und sie tragen die Information über diese nicht-lokalen Korrelationen. Man könnte sagen, dass das Licht in gewisser Weise eine Schlüsselfunktion bei der Überbrückung des Unterschieds zwischen raumartigen und zeitartigen Prozessen spielt. Es definiert in der Relativitätstheorie die Grenze, aber in der Quantenmechanik zeigt es durch die Verschränkung, dass diese Grenze durchbrochen werden kann. Die Einbeziehung raumartiger Prozesse in der Relativitätstheorie könnte als der Versuch gesehen werden, die Einschränkungen der klassischen Kausalität zu erweitern, ähnlich wie es die Quantenmechanik tut. Der Übergang von individuellem zu kollektiven Verhalten könnte als eine Analogie zum Wechsel von kausal isolierten Ereignissen hin zu quantenmechanisch verschränkten Systemen gesehen werden, in denen Korrelationen über raumartige Entfernungen bestehen. Das Licht ist ein zentrales Element, das sowohl in der Relativitätstheorie als auch in der Quantenmechanik die Begrenzungen und Möglichkeiten für die Übertragung von Informationen und Kausalität bestimmt. In diesem Sinne kann gesagt werden, dass erst durch die Einbeziehung raumartiger Prozesse das Potenzial der Quantenmechanik vollständig ausgeschöpft wird. All diese Überlegungen bilden die Grundlage zur mathematischen Ableitung der Regel, dass die Wurzel aus 1% einer Gesamtheit genügt, um kollektive Kohärenz herbeizuführen. Wer sich für die sehr detaillierten Argumente und Begründungen interessiert kontaktiere bitte Dr. Bernd Zeiger Email dr.zeiger@t-online.de.